
Geschichtswetbewerb des Bundespräsident 2016
Das Amt des Bundespräsidenten im Wandel der Zeit
Interview im Jahr 2055 zwischen: Anton Meyer
ehemaliger Schüler der VBSHAK/HAS Mödling
geboren: 18.03.1998
Lisa Verton
Schülerin der VBS HAK/HAS Mödling
geboren: 09.10.2038
Lisa: Wie hat sich die Bevölkerung in den letzten 40 Jahren verändert?
Anton: Die Bevölkerung in den letzten 40 Jahren ist rasant auf 10 Millionen Leute gestiegen; allerdings sinkt die Zahl der Kinder/Jugendlichen immer weiter – minimal, aber trotzdem. Man sieht heutzutage auf den Straßen immer weniger Kinder und immer weniger schwangere Frauen – man sieht immer nur Leute, die sich auf ihre Arbeit konzentrieren.
Die Leute werden immer älter und die Jugend wird immer früher reif. Die Beiträge für die Alters- und Gesundheitsvorsorge werden immer weiter erhöht, weil durch ältere Leute mehr und mehr Kosten verursacht werden. Um eine Pension zu bekommen, von der man leben kann, arbeiten die Menschen viel mehr und haben mehrere Jobs gleichzeitig. Die Lebensmittelpreise sind angestiegen, aufgrund der erhöhten Rohstoffpreise. Die Nachfrage nach bestimmten Lebensmitteln steigt immer mehr, doch aufgrund der veränderten Klimabedingungen wird es diese nicht mehr lange geben. Die medizinische Versorgung ist noch besser geworden.
Lisa: Hat sich die Gesellschaft in verschiedener Hinsicht verändert?
Anton: Ja, die Gesellschaft hat sich in den letzten 40 Jahren drastisch geändert; die Nationalitätenvielfalt steigt immer mehr an. Die Arbeitslosenrate ist gestiegen und die meisten Leute sind sehr gestresst. Die Akzeptanz gegenüber Ausländern ist stark gesunken, obwohl die meisten österreichischen Staatsbürger selber Migrationshintergrund haben.
Die Kommunikation hat sich verändert. Immer weniger Leute unterhalten sich von Angesicht zu Angesicht. Fast die gesamte Kommunikation geht über das Internet.
Es gibt kaum eine Mittelschicht. Weniger Menschen sind noch an einer Religion interessiert. Familien haben sich „auseinandergelebt“, weil Jugendliche heutzutage schon früher ihren eigenen Weg gehen.
Auch die Bedeutung der Hausarbeit ist gesunken, weil immer mehr Arbeit von automatischen Geräten/Robotern erledigt wird.
Lisa: Stellt die Alterung der Gesellschaft ein Problem dar?
Anton: Eigentlich schon, da die Menschen immer älter werden und immer weniger Kinder auf die Welt kommen, aufgrund moderner Verhütungsmittel. Deshalb ist die Zuwanderung eigentlich sehr wichtig, denn die Bevölkerung schrumpft immer weiter. Es gibt mittlerweile immer mehr alte als junge Menschen; das bedeutet, dass immer weniger Leute arbeiten und somit auch weniger Lohnsteuer an den Staat abgeführt wird. Allerdings fordern bzw. brauchen die Pensionisten ihre monatliche Pension.
Lisa: Wie hat sich die Umwelt verändert?
Anton: Die Temperatur ist gestiegen und der Regenwald ist zu einem Naturschutzgebiet erklärt worden und Gott sei Dank sind auch die Treibhausgase um einiges gesunken. Die Beliebtheit der Elektroautos hat zugenommen und die Häufigkeit der Nutzung von Windenergie ebenfalls – dadurch sinkt der CO2-Ausstoß immer weiter und die Umweltverschmutzung hat abgenommen.
Lisa: Hat sich das Bildungssystem in den letzten 40 Jahren gravierend verändert?
Anton: Im Unterricht wird nun mehr Praxis bevorzugt. Die Theorie wurde in meiner Schulzeit immer sehr trocken rübergebracht.
Die maximale Anzahl Schüler/innen in einer Klasse wurde gesenkt; dadurch ist die Konzentrationsfähigkeit um einiges gestiegen. Der Unterricht fängt um eine Stunde später an, hört aber folglich auch später auf, was zu einer besseren Konzentration beigetragen hat. Es gibt Extra-Klassen für Schüler mit nicht ausreichenden Sprachkenntnissen in Deutsch. Es werden für die Aufnahme immer (in jeder Schule) Eingangsprüfungen gebraucht, im Gegensatz zu früher.
Lisa: Wie hat sich die Gesundheits- und Altersvorsorge in den letzten 40 Jahren verändert?
Anton: Die Gesundheits- und Altersvorsorge wird immer noch vom Staat gewährleistet, doch der Staat kann nicht mehr so viel zahlen wie früher, deshalb wurde die Bevölkerung aufgefordert, in private Pensionsversicherungen und Gesundheitsvorsorgen einzuzahlen, sodass der Unterschied zwischen Aktivbezug und Pension nicht noch größer wird. Nicht nur die große Mehrheit von älteren Leuten, sondern auch die in den letzten Jahren gestiegene und immer noch weiter steigende Lebenserwartung fordert Geld. Jedoch kann man erst mit höherem Alter in die Pension gehen. In der Medizin gab es viele gute Fortschritte, was automatisch mehr Kosten für den Staat verursacht hat. Das Krankheitsrisiko ist allerdings gesunken, aufgrund neu entwickelter Medikamente.
Lisa: Was hat sich durch die Migration verändert?
Anton: Die große Flüchtlings- und Migrantenwelle hatte große Auswirkungen auf Österreich, vor allem in der heutigen Zeit. Durch die Einwanderung vieler Migranten hat sich die deutsche Sprache verändert: sie wurde radikal vereinfacht. Allerdings hat das Land Österreich so auch neue Kulturen dazubekommen und lernt andere Sitten kennen. Auch die Menschen, die früher in Angst gelebt haben und Angst hatten vor Anschlägen, haben sich jetzt an die Situation gewöhnt und versuchen die Migranten in ihr Leben einzubeziehen. Durch die Aufnahme von Migranten konnten wir, vor allem den Flüchtlingen, Hoffnung auf ein neues und friedliches Leben vermitteln. Ein Nachteil ist zum Beispiel aber die steigende Kriminalität, denn nicht jeder Migrant bekommt Arbeit und muss trotzdem überleben. Allerdings haben die Migranten Arbeitsplätze angenommen, die sonst keiner will und sich somit einen ansehnlichen Lebensstandard gesichert. Außerdem fordern sie nicht viel, ein einfaches Leben mit Hoffnung auf eine angenehme Zukunft genügt ihnen.
Ein Vorteil ist, dass die Zuwanderer den Export in ihre mittlerweile wieder friedlichen Herkunftsländer ankurbeln. Sie haben viel Erfahrung gemacht und können daher die Barrieren für den Eintritt in den Markt ihres Herkunftslandes überwinden. Zudem sind Migranten meist jung und zahlen länger in die Sozialkassen ein.